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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 28.11.2019 bis 4.12.2019

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

„Reif für die Insel!“ – das ist der Hilferuf für viele, die sich im Sommer an der See erholen möchten. Im Winter ist das Gedrängel schon nicht mehr so stark und wenn die Wellness-Oasen mit Sauna und Dreigänge-Menue mangels Besuchern die Pforten schließen, wird es zumeist sogar höchst ungemütlich bei Gewitter, Sturm und hohem Seegang. DER LEUCHTTURM macht uns bekannt mit einem maritimen Klima der allerrauhesten Art; hier ist der Hund verfroren, bzw. selbst der Klabautermann nimmt Reißaus. Eine Zentralheizung ist Fehlanzeige und geduscht wird sowieso nicht: die beiden Leuchtturmwärter sind alles andere als „Kollegen“; sie sind vielmehr Einsiedlerkrebse mit starken emotionalen Schwankungen zwischen Apathie und Turboaggression. Ein besonderes Kammerspiel mit einem Willem Dafoe, der mit seiner Intensität an Bobby Peru („Wild at Heart“) erinnert.

 

Mit hygienischen Grüßen

verbleiben die Filmbeleuchter aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera Programmwww.kamera-filmkunst.de

Alles zur Magic Cookies Night und der Filmplakat-Auktion https://www.lichtwerkkino.de/

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

AMAZING GRACE – ARETHA FRANKLIN / Kamera

1972 nahm die US-amerikanische Soulsängerin Aretha Franklin mit berühmten Gospelmusikern bei zwei Live-Auftritten in der Missionary Baptist Church in Los Angeles ihr legendäres Doppelalbum „Amazing Grace“ auf. Der dabei gedrehte Dokumentarfilm, der nach technischen und juristischen Problemen erst 46 Jahre später aufgeführt werden konnte, beeindruckt nicht nur als hautnahes Zeugnis eines musikhistorischen Meilensteins, sondern insbesondere auch durch seine Vermittlung der atmosphärischen Kraft der Auftritte auf ihr Publikum. Daneben vermittelt der Film präzise auch den Charakter der Aufnahmesituation in der Kirche als Akt religiösen und politischen Widerstands der „Black Community“. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)

 

DER LEUCHTTURM / Kamera

Ende des 19. Jahrhunderts setzt ein junger Mann an der Küste Neuenglands auf eine einsame Insel über, um als Gehilfe eines Älteren den Leuchtturm zu warten. Lange Zeit sprechen die Männer nicht miteinander, bis ein Sturm tagelang verhindert, dass ein Versorgungsschiff anlegt, um Lebensmittel zu bringen und den verzweifelten Assistenten abzulösen. Das verstörende Drama ist in Schwarz-weiß und in einem fast quadratischen Format gedreht, was die klaustrophobische, durch tiefe Kontrabass-Streicher ins Unheimliche tendierende Atmosphäre verstärkt. Die Darsteller hingegen liefern sich in ausgefeilten, mitunter komischen Dialogen ein immer stärker eskalierendes Duell. - Ab 16. (Filmdienst)

 

THE GOOD LIAR (DAS ALTE BÖSE) / Kamera

Eine in London lebende Witwe sucht nach männlicher Gesellschaft und stößt auf einen gleichaltrigen Charmeur, dem sie allmählich Haus und Herz öffnet. Dass der Mann ein Schwindler ist, lässt sich bald ahnen, dass beide aber eine gemeinsame, ins kriegszerstörte Berlin zurückführende albtraumhafte Beziehung haben, stellt sich erst allmählich heraus. Von zwei Vollblutschauspielern genüsslich ausgekostetes Kammerspiel, das viel Vergnügen bereitet, bis die Story in einer überkonstruierten, historisch belasteten Spekulation endet. (Filmdienst)

 

DIE SCHÖNSTE ZEIT UNSERES LEBENS / Lichtwerk

Ein ewig nörgelnder Karikaturist, der mit der Gegenwart wenig anfangen kann, darf sich eine nostalgische „Zeitreise“ wünschen, bei der eine Eventagentur akribisch das erste Kennenlernen mit seiner Ehefrau nachinszeniert, die ihn soeben vor die Tür gesetzt hat. Die Imagination eines Pariser Cafés in den 1970er-Jahren funktioniert allerdings so gut, dass Realität und Illusion bald heftig aneinandergeraten. (Filmdienst)

 

Einmaltermine:

 

JOKER / Lichtwerk (OmU)

MARIANNE & LEONARD – WORDS OF LOVE / Kamera

NUREJEW - THE WHITE CROW (Lichtwerk)

PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN / Kamera

ZWINGLI / Kamera

 

Weiter im Programm:

 

BERNADETTE / Lichtwerk

Eine erfolgreiche Architektin zieht sich nach einem Schock aus ihrer Arbeit und professionellen Umgebung in die Isolation eines alten, ständig zu renovierenden Anwesens zurück und verwandelt sich zunehmend in eine nicht nur für die Nachbarschaft, sondern auch für ihre Familie unerträgliche Persönlichkeit. Erst eine von ihrer Tochter gewünschte Reise in die Abgeschiedenheit der Antarktis ist in der Lage, den Bann zu brechen. Die Adaption eines Romans von Maria Semple bemüht sich durch einen oft irritierenden Stil, dem unkonventionell strukturierten Roman gerecht zu werden. Schwächen in der filmischen Konstruktion werden dabei weitgehend durch die bemerkenswerte Einfühlsamkeit ausgeglichen, mit der die Hauptdarstellerin die Handlung zur Darstellung menschlicher Vereinsamung verdichtet. (Filmdienst)

 

DEUTSCHSTUNDE / Lichtwerk

Nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert sich ein in eine Besserungsanstalt eingesperrter junger Mann an den Konflikt, der ihn selbst an den Rand des Wahnsinns gebracht hat: Sein Vater, ein Dorfpolizist, verfolgt und verdächtigt einen Maler, seinen ehemaligen Freund, setzt bedingungslos die Vorgaben der NS-Politik durch, wird so zum brutalen Mittäter und ändert seine Haltung auch nach dem Untergang des Regimes nicht. Eine von ausgezeichneten Darstellern getragene Verfilmung des 1968 veröffentlichten Romans von Siegfried Lenz. (Filmdienst)

 

LARA / Lichtwerk

Eine frühpensionierte Beamtin erwacht am Morgen ihres 60. Geburtstages und lässt sich in einer Mischung aus Schwermut und sarkastischem Humor durch den Tag treiben. Sie hebt all ihr Geld ab, kauft ein Galakleid und die Restkarten eines Konzertes, bei dem ihr Sohn als Pianist am Abend eine eigene Komposition vorstellen will. Nicht alle Geheimnisse der kühlen Protagonistin und ihres zwischen Tristesse und Lebensmüdigkeit schwankenden Daseins werden dabei gelüftet. Der außergewöhnliche Film über Kunst, Familie und Einsamkeit handelt als kluge Selbstkritik des Bildungsbürgertums von Disziplin, Gewalt und Selbstverletzung, in der Liebe stets auch mit Verachtung einhergeht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

LE MANS 66 (OmU) / Lichtwerk

1964 steigt der US-Autobauer Ford in den Motorsport ein, um seine Attraktivität und seinen Absatz zu steigern. Mit dem gewaltigen Kapital der Firma soll ein kleines Team von Rennfahrer und Rennsport-Ingenieuren den übermächtigen Konkurrenten Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans bezwingen. Das actionreiche Motorsportdrama nutzt die Energie von Testosteron und Draufgängertum, um einen packenden Klassenkampf zwischen zwei Spielarten von Männlichkeit zu erzählen. - Ab 16. (Filmdienst)

 

OFFICIAL SECRETS / Kamera

Eine Übersetzerin im Hauptquartier des britischen Geheimdienstes sorgt 2003, kurz vor Ausbruch des Irakkrieges, dafür, dass ein geheimes Memo des US-Geheimdienst NSA bei der Tageszeitung „The Observer“ landet. Bald darauf gerät sie in Verdacht, der fieberhaft gesuchte Whistleblower zu sein. Die spannende Mischung aus Spionage- und Gerichtsfilm fußt auf dem wahren Fall der Katherine Gun und unterstreicht die Bedeutung von Whistleblowern für die Demokratie. (Filmdienst)

 

PARASITE / Kamera

Der Sohn einer armen Familie ergaunert sich den Job eines Privatlehrers bei einer neureichen Familie und bringt nach und nach seine Angehörigen in dem lichten Haus über der Stadt Seoul unter. Allerdings entpuppt sich der Gegensatz von Arm und Reich, Oben und Unten, Wirt und Parasit im Laufe der Handlung als mehrdeutig, bis ein sintflutartiger Wolkenschauer die Statik der Verhältnisse gänzlich zum Einsturz bringt. Die stylische Gesellschaftsgroteske schraubt sich in immer absurdere Höhen, handelt im Kern aber von einer Gesellschaft, in der Gier und Maßlosigkeit das Verhalten bestimmen. Ein souverän inszenierter Genre-Hybrid aus Drama, Farce und Parabel, der über die koreanischen Verhältnisse hinaus auf eine fundamentale Kritik des westlichen Lebens-, Arbeits- und Konsummodells zielt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS / Lichtwerk

Drei Frauen und vier Männer lassen sich bei einem Abendessen darauf ein, dass alle Gespräche und Mitteilungen auf ihren Smartphones in der nächsten Stunde mitgehört oder vorgelesen werden. Das führt zu ungewollten Offenbarungen. (Filmdienst)

 

PFERDE STEHLEN / Kamera

Die Schönheit Norwegens kann manchmal schmerzen. Dabei sucht Trond nur die Einsamkeit, als er in das kleine Dorf im Wald zieht. In dieser Idylle erkennt er in seinem Nachbarn einen alten Bekannten aus Jugendtagen wieder. Plötzlich sind da all diese Erinnerungen an jenen Nachkriegssommer, als Trond 15 Jahre alt war und mit seinem Vater mehrere Wochen beim Holzfällen im Wald verbrachte. Ein Sommer, in dem er mit einem Freund Pferde stahl und die Liebe entdeckte. Der Sommer, in dem auch ein Kind starb, der Freund verschwand und Geheimnisse seines Vaters ans Licht kamen. (Verleih)

 

SYSTEMSPRENGER / Kamera

Ein neunjähriges Mädchen, das schon mehrere psychiatrische Aufenthalte hinter sich hat, verweigert sich so radikal allen Verhaltensnormen, dass es für seine Betreuer schwer wird, überhaupt noch Einrichtungen oder Pflegeeltern zu finden. Die Helfer ahnen, dass hinter den Gewaltausbrüchen frühkindliche Traumata stecken, sind aber überfordert und nehmen die Aggression des Kindes persönlich. Der sorgfältig recherchierte und in den Hauptrollen überragend gespielte Film will weder anklagen noch urteilen, sondern wirbt mit großer Kraft um Verständnis für ein Kind, das mit extremen Ausbrüchen nach Halt und Geborgenheit sucht. Statt auf ein Sozialdrama setzt die Inszenierung auf eine starke affektive Anteilnahme der Zuschauer, die auch psychisch in das chaotische Erleben der Protagonistin involviert werden. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

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