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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 28.3.2019 bis 3.4.2019

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Als wir noch Punk hörten, gab es eine Band namens „ZK“, die eine Musik zwischen Rebellion, Fun, Rockabilly und Alkoholverherrlichung spielte. Später ging aus dieser Formation u.a. „Die Toten Hosen“ hervor, die bis heute als Reanimationszentrum des deutschen Punks herhalten muss. Die TH landeten zwar nie so einen überzeugenden Treffer wie es „Fehlfarben“ mit „Monarchie & Alltag“ gelang, aber sie überdauerten und wandelten sich von Rebellen zu Verteidigern von Demokratie und Grundrechten. 1991 kam mit „Drei Akkorde für ein Halleluja“ eine Dokumentation in die Kinos, die den punkigen Alltag der Band und ihrer Fans mit Stippvisiten beim Stahlwerk in Rheinhausen, Herbert Grönemeyer und in Wackersdorf begleitete. Jetzt sehen wir mit „WEIL DU NUR EINMAL LEBST“ so etwas wie den Film zum Hörsturz: die Konzerte sind riesiger und die Akteure älter und nachdenklicher. Die Tote-Hosen-Doku läuft an nur vier Terminen in der „Kamera“. Passend dazu servieren wir weder eisgekühlten Bommerlunder noch Dosenbier, sondern arriviertes Flaschenbier und gepflegte Weine: „Punk is not dead, but it smells funny…“

 

Mit schwerhörigen Grüßen

verbleiben die Filmhosen aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de  

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

EIN GAUNER UND GENTLEMAN / Lichtwerk

Die Geschichte eines alten Ganoven im ländlichen Texas der 1980er-Jahre, der nonchalant und nicht ohne Mitgefühl für seine Opfer Banken ausraubt und 17 Mal aus Gefängnissen ausgebrochen ist. In seinem angeblich letzten Film entwirft der US-Schauspieler Robert Redford das facettenreiche Porträt eines charismatischen Gauners, dem sogar die von ihm Bestohlenen zugestehen, dass er immer ein Gentleman gewesen sein. Ein zwischen hintersinniger Komik und lyrisch akzentuiertem Realismus schwebendes Alterswerk, das sehr gelungen den Redford-Mythos vom Sundance Kid in einer seinem Alter und der Zeit angepassten Form wiederbelebt. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

WEIL DU NUR EINMAL LEBST / Kamera

Dokumentarfilm über die Punkrockband „Die Toten Hosen“ und ihre Deutschland- und Schweiz-Tournee im Jahr 2018, die auch einen Abstecher nach Argentinien mit einschließt. Dramaturgisch verbindet der Film elektrisierende Konzertmitschnitte, Backstage-Sequenzen, Proben und Über-Land-Fahrten im Tour-Bus. Der Film huldigt den Musikern und kommt ihnen auch ohne Einblicke in ihr Privatleben ziemlich nahe; ein Hörsturz des Sängers Campino lässt den dominanten Frontmann sogar als nachdenklichen Zeitgenossen erscheinen. - Ab 14. (Filmdienst)

 

WILLKOMMEN IN MARWEN / Kamera

Ein US-amerikanischer Illustrator, der von fünf Männern brutal zusammengeschlagen wurde, versucht sich aus seinem körperlichen und geistigen Trauma zu befreien, indem er eine miniaturisierte Spielzeugwelt kreiert. Diese ist während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Belgien angesiedelt, wo verführerische Barbie-Frauen und rüde Nazi-Typen seine Fantasie beflügeln. Ein ambitionierter, zwischen Real- und Animationsszenen wechselnder Film (…). (Filmdienst)

 

Einmaltermine:

 

25 KM/H / Kamera So 13.40 Uhr

ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA / Kamera So 13.50 Uhr

ASTRID / Lichtwerk So 11.30 Uhr

BEALE STREET / Lichtwerk So 11.00 Uhr

BOHEMIAN RHAPSODY / Lichtwerk So13.20 Uhr

DEGAS / Lichtwerk So 15.00 Uhr

MONSIEUR CLAUDE II (Preview) / Lichtwerk So 12 Uhr

Kino mit Gästen: MONSIEUR CLAUDE II (Preview) / Lichtwerk Di 18 Uhr

PETER BEHRENS (Architektur & Film) / Lichtwerk Di 18.30 Uhr

Kino mit Gästen: REISS AUS / Kamera Di 19.00 Uhr

SNEAK PREVIEW / Lichtwerk Mi 21.00 Uhr

 

Weiter im Programm:

 

DIE BERUFUNG / Kamera

Fiktionalisiertes Drama über die frühe Karriere der späteren US-Richterin am Obersten Gerichtshof Ruth Bader Ginsburg, in dem ihr lebenslanger Kampf um die juristische Gleichberechtigung der Geschlechter glaubwürdig herausgearbeitet wird. (Filmdienst)

 

DESTROYER / Kamera

Eine innerlich wie äußerlich gebrochene Polizistin des Los Angeles Police Department stößt bei einer Leiche auf einen Hinweis, dass ein größenwahnsinniger, ultrabrutaler Bankräuber nach 17 Jahren wieder aufgetaucht ist. Eine Parallelhandlung führt in die Vergangenheit zurück, als die Polizistin zusammen mit ihrem Lebenspartner undercover die Bande des Räubers infiltriert hatte. Eine spannende Mischung aus actionreichem Polizeithriller und beklemmendem Porträt einer schwer traumatisierten Frau, die mit den Geistern der Vergangenheit kämpft. In der Hauptrolle außerordentlich gespielt. (Filmdienst)

 

FRAU MUTTER TIER / Lichtwerk

Episodenhafte Komödie um drei Frauen aus München, deren Wege sich nur auf dem Kinderspielplatz kreuzen, während ihre Geschichten ansonsten für sich stehen. Darin geht es um die Zumutung des alltäglichen Mutterdaseins, die sich für eine gestresste Berufstätige anders anfühlt als für eine betuchte Hausfrau oder eine Alleinerziehende. Die oberflächliche Lifestyle-Komödie schwirrt in edler Hochglanzoptik zumeist über typische Momente hinweg, ohne die jeweiligen Lebenszuschnitte auszuloten oder die Klischees der saturierten Yuppiestadt zu persiflieren. (Filmdienst)

 

FREE SOLO / Kamera

Dokumentarfilm über die Besteigung der El-Capitan-Steilwand im Yosemite National Park in Kalifornien durch den 33-jährigen Extremkletterer Alex Honnold. Der bildgewaltige Film hält nicht nur eine atemberaubende Kletterleistung fest, sondern widmet sich mit ebenso großer Hingabe dem Innenleben und den Motivationen des perfektionistischen Bergsteigers, der als nachdenklicher, selbstkritischer Mensch porträtiert wird. Durch seine formale Brillanz ist der Film zugleich auch eine Eloge auf die einzigartige Erlebniskraft des Kinos. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)

 

DER GOLDENE HANDSCHUH / Lichtwerk

Mit »Der goldene Handschuh« hat Fatih Akin eine wütende Bestie von Film gedreht. Die Adaption des gefeierten Romans von Heinz Strunk lief auf der diesjährigen Berlinale und wurde dort kontrovers aufgenommen. Was zu erwarten war. Schließlich taucht Strunk in seinem Buch ins Hamburg der 1970er Jahre ein und erzählt die auf Tatsachen basierende Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka. »Eintauchen« ist hier wörtlich zu nehmen, denn wie Strunk mit zotiger Sprache den Ekel und den Gestank des Milieus seiner Geschichte zum Leben erweckt, hat etwas Immersives.

Akin gelingt der Transfer dieser Welt weitestgehend, sein Film ist Gestank in Bildern. (Jens Balkenborg, epd Film)

 

DIE GOLDFISCHE / Kamera

Ein karriereorientierter Broker verunglückt mit dem Auto und ist fortan auf den Rollstuhl angewiesen. In einer Reha-Klinik spannt er eine Behinderten-WG für seine Zwecke ein, um Schwarzgeld aus der Schweiz zu sichern. Er spendiert seinen neuen Freunden einen Ausflug, um das Vermögen anschließend im Behinderten-Bus über die Grenze schmuggeln. Die mal lustige, mal alberne Behindertenkomödie will seine Figuren nicht für Witze missbrauchen, leistet sich aber dennoch gelegentliche Ausrutscher. Die Unausgeglichenheit in der Figurenzeichnung passt zur Heterogenität des filmischen Stils, der unterschiedlichste Elemente und Ästhetiken zusammenhanglos miteinander verbindet. - Ab 14. (Filmdienst)

 

GREEN BOOK – EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT / Lichtwerk

Im Jahr 1962 engagiert ein kultivierter schwarzer Pianist einen proletenhaften italienischstämmigen Chauffeur für eine Konzerttour durch die US-Südstaaten, wo Rassismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Schwarze an der Tagesordnung sind. Die auf einer realen Begebenheit beruhende Tragikomödie skizziert die Annäherung und Freundschaft zweier gegensätzlicher Charaktere, ohne die bitteren Seiten, Zynismus, Hass und Häme, zu unterschlagen. Das von zwei herausragenden Darstellern und einem warmherzigen Humor getragene Road Movie skizziert einen Lernprozess in beide Richtungen, der Aktualisierungen meidet, aber die Verachtung des schwarzen Körpers schmerzhaft spürbar macht. (Filmdienst)

 

DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT / Lichtwerk und Kamera

Verfilmung eines autobiografischen Romans von Hape Kerkeling, die von der Kindheit des Entertainers im Ruhrgebiet der 1970er-Jahre erzählt. Diese wird stark von der psychischen Erkrankung seiner Mutter geprägt, deren Depressionen der Junge durch humoristische Imitationen, Sketche und Gesangseinlagen aufzuhellen versucht. (Filmdienst)

 

KIRSCHBLÜTEN & DÄMONEN / Kamera

Fortsetzung der Tragikomödie „Kirschblüten – Hanami“, in der sich die drei erwachsenen Kinder zehn Jahre nach dem Tod ihrer Eltern erstmals deren materiellen wie emotionalen Hinterlassenschaften stellen. Im Zentrum steht der jüngste Sohn, der seine Depressionen in Alkohol ertränkt und nicht nur von Dämonen, sondern auch einer jungen Japanerin heimgesucht wird. Sie stößt ihn und mit ihm seine Geschwister auf verdrängte Familiengeheimnisse und vererbte Traumata. Der mitunter märchenhaft-poetische Film verbindet melancholische Schwere und komische Situationen zu einem waghalsigen Selbstfindungstrip, dessen erstaunliche Heterogenität Menschlich-Allzumenschliches mit der unverdauten Last mörderischer Historien zusammenbringt. (Filmdienst)

 

PORTUGAL – DER WANDERFILM

In Form eines Videotagebuchs konzipierter Zusammenschnitt einer über tausend Kilometer langen Wanderung auf der Rota Vicentina entlang der portugiesischen Atlantikküste von Sagres nach Porto Covo. Die beiden sich filmenden Lebenskünstler erschließen sich das Land dabei eher über ihre eigenen Erkenntnisse und ihre Wanderleidenschaft als über Begegnungen mit Einheimischen. Ein rein deskriptiver Wanderfilm, mit zwei immer gut gelaunten Protagonisten und mal schönen, mal unspektakulären Bildern. - Ab 10. (Filmdienst)

 

DIE SISTERS BROTHERS / Lichtwerk

Die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die während des Goldrausches von 1851 für einen skrupellosen Auftraggeber die Schmutzarbeit erledigen. Während der ältere Bruder sich nach einem sesshaften Leben sehnt, lehnt sich der jüngere gegen solche Ideen auf. Der nach einer Romanvorlage inszenierte Film ist mehr an den Charaktereigenschaften der redseligen Figuren als am Fortgang der mäandernden Handlung interessiert. Die zwischen revisionistischem Western, brutaler Action und Komödie balancierende Variation überzeugt auch durch eine humanistische Herangehensweise ans Western-Genre. - Ab 14. (Filmdienst)

 

TRAUTMANN / Lichtwerk

Nach Erlebnissen des Fußballers Bernhard Carl „Bert“ Trautmann (1923-2013) inszenierte Heldengeschichte über einen Fallschirmjäger der Wehrmacht, der in britischer Gefangenschaft als Torwart entdeckt und 1949 sogar von Manchester City verpflichtet wurde, sehr zum Unwillen der englischen Fans. Durch seine Leistung im Cup-Finale 1956 im Wembley-Stadion wurde Trautmann jedoch zur Legende. Die aufschlussreiche, wenngleich etwas zu nostalgische Biografie zeichnet das Bild eines Menschen, der nicht nur durch seine sportlichen Verdienste, sondern auch als Botschafter ehemals verfeindeter Staaten von sich reden machte. In der Titelrolle überzeugend gespielt. - Ab 14. (Filmdienst)

 

VICE – DER ZWEITE MANN / Kamera

Kritisches Filmporträt des US-Politikers Richard „Dick“ Cheney, der von den 1960er-Jahren an in republikanischen Regierungen die Politik der USA mitprägte und vor allem als Vizepräsident (2001-2009) zahlreiche fatale Entscheidungen verantwortete. Der differenzierte Film folgt Cheneys Lebens- und Berufsstationen weitgehend chronologisch, stellt sie aber durch Kommentare, Bildmontagen und surreale Illusionsbrüche in einen größeren Zusammenhang. Dadurch weitet sich das formal und darstellerisch brillante Werk zur bitteren Satire auf ein über Jahrzehnte aufgebautes System, in der neben skrupellosen Machtmenschen auch geistig träge Wähler aufs Korn genommen werden. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

VORHANG AUF FÜR CYRANO / Lichtwerk

Der französische Schriftstellers Edmond Rostand (1868-1918) soll innerhalb von drei Wochen eine Erfolgskomödie schreiben, um einen Theatermacher vor dem Ruin zu retten. Aus der Not und einer kunterbunten Melange voller Sehnsüchte und Entbehrungen erwächst das Stück „Cyrano de Bergerac“, ein nur wenig gebrochener Spiegel des Lebens seines Autors. Die ausgelassene Komödie nutzt die Entstehungsgeschichte des Bühnenklassikers als Liebesklärung ans Theater und die Macht der Illusionen. Mit lebhaften Pointen, lustigen Anspielungen und vorzüglichen Darstellern entfaltet der in einem Bilderbuch-Paris des Fin de Siècle angesiedelte Film eine geradezu übermütige Charade zwischen Bühne und Realität. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

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