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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 22.11. bis 28.11.2018

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Kann man Weihnachten erfinden? Die USA haben es mit dem Coca-Cola-Weihnachtsmann vorgemacht: mit der nötigen Marktmacht lassen sich auch Wunder vollbringen! Im Zeitalter der sogenannten Fake News dürfen wir uns getrost fragen, was es mit dem Wahrheitsgehalt des Weihnachtsfestes auf sich hat. Drei Könige, die einem Stern folgen? (Zu wenig Follower für einen garantierten Erfolg…) Ochs und Esel als Mitbewohner? (Vegetarier als Wegweiser?) Womöglich lag Donald Trump in der Krippe und hat sich selbst auf die Welt gebracht? (Jedenfalls trägt die Geburtsurkunde seine eigene krakelige Unterschrift!) Eine weltweite Verkündung der frohen Botschaft ohne Internet? Kaum zu glauben, aber es ist gelungen. Allerdings nicht einem gewissen Lukas, sondern dem Engländer Charles Dickens, dem Autor der Weihnachtsgeschichte. Ein in Indien geborener Regisseur überbringt die frohe Botschaft als Film: DER MANN, DER WEIHNACHTEN ERFAND ist ein Biopic über Charles Dickens, in dem die von ihm erschaffenen Figuren lebendig werden. „Auch jenseits aller religiösen Bezüge kann man Weihnachten zum Fest der Liebe und Barmherzigkeit machen. Charles Dickens hat dieses Fest mit „A Christmas Carol“ (1843) zweifelsfrei bereichert. Und der Film von Bharat Nalluri trägt ebenfalls sein Scherflein dazu bei.“ (Filmdienst)

 

Mit engelsgleichen Grüßen

verbleiben die Filmverkünder aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de  

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

CINEMA! ITALIA! in der „Kamera“

Donnerstag 22.11., um 19Uhr

FORTUNATA

Schauspielstar Sergio Castellitto läuft auf dem Regiestuhl zur Hochform auf, macht Kino mit überschäumendem Temperament und nutzt nicht zufällig die gleichen römischen Schauplätze wie Pasolinis Klassiker Mamma Roma. Zum Ereignis wird der Film aber durch Jasmine Trinca, die hier voll unbändiger Energie eine starke Frauenfigur porträtiert, die sich niemals unterkriegen lässt. Für ihre fantastische Leistung wurde sie sowohl beim Festival von Cannes als auch bei den italienischen Filmpreisen David di Donatello als beste Darstellerin ausgezeichnet.

 

Sonntag 25.11. um 15Uhr

TUTTO QUELLO CHE VUOI / ALLES WAS DU WILLST

Alessandro ist 22 und hängt den ganzen Tag mit seinen Freunden aus dem Viertel auf der Piazza rum. Widerwillig nimmt er auf Druck seines Vaters einen Job an. Er soll den 85jährigen Poeten Giorgio auf Spaziergängen begleiten. Ein Dichter, der von seiner Umwelt längst vergessen worden ist. Die Begegnung mit dem Alten, dem die zunehmende Alzheimer-Krankheit die Klarsicht, aber nicht Würde und Eleganz geraubt hat, verändert Alessandro, ohne dass es ihm und seinen Freunden bewusst wird. Francesco Bruni, langjähriger erfolgreicher Drehbuchautor, ist mit seinem Regiedebut Scialla Eine Geschichte aus Rom (Cinema Italia 2012) noch in bester Erinnerung. Sein neuer Film ist eine liebevolle und stimmige Komödie.

 

Dienstag 27.11., um 19Uhr

AMMORE E MALAVITA / LOVE & CRIME

Das gab’s noch nie: ein knallbuntes Mafia-Musical mit jeder Menge schräger Gesangs- und Tanzeinlagen: Da schmettert ein Toter im Sarg, Touristen genießen das Feeling, bei einer Besichtigungstour stilgerecht ausgeraubt zu werden, und die unter Hausarrest stehenden Kleinkriminellen winken im Takt von den Balkonen. Die umwerfende Mischung aus Gangsterfilmparodie, anrührender Liebesgeschichte und neapolitanischem La La Land kam nicht nur beim Festival von Venedig sehr gut an, sondern wurde auch mit zehn italienischen Filmpreisen David di Donatello ausgezeichnet, darunter „Bester Film“, „Beste  Regie“ und „Beste Nebendarstellerin“ (Claudia Gerini).

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

CHARLES DICKENS – DER MANN, DER WEIHNACHTEN ERFAND / Lichtwerk

Biografisches Drama über den englischen Schriftsteller Charles Dickens (1812-1870) und die Umstände, die Anfang der 1840er-Jahre zu seiner berühmten Erzählung „A Christmas Carol“ führten. Der glänzend besetzte Film folgt einer Romanvorlage über das Leben des Romanciers, erweckt dabei aber auch die literarischen Figuren zum Leben und lässt sie mit dem unzufriedenen Autor in einen kreativen Clinch treten. Mit feinen Ideen und großer Schauspielkunst vereint die Inszenierung Fantasy-Elemente und Sozialdrama zu einem beseelten Film über die Entstehung eines legendären Buches. (Filmdienst)

 

COLD WAR – DER BREITENGRAD DER LIEBE / Kamera

In der Nachkriegszeit werden ein polnischer Komponist und eine junge Elevin des „Mazowsze“-Ensembles ein Paar, dessen wechselvolle Geschichte durch die Wirren des Kalten Kriegs hindurch bis weit in die 1960er-Jahre in visuell außergewöhnlich stilisierten Schwarz-weiß-Bildern entfaltet wird. Die melancholische Elegie verwebt Blicke, Gesten und die magische Präsenz der Darsteller mit kulturhistorischen Zitaten zu einem exquisit kadrierten Netz aus Auslassungen und Leerstellen. Ein Melodrama zwischen Existenzialismus, Cool Jazz und Nouvelle Vague, in dem der rigide Staatsapparat und die politische Großwetterlage alle Hoffnungen zunichte machen. (Filmdienst)

 

Weiter im Programm:

 

AUFBRUCH ZUM MOND / Kamera

Eine formal virtuose filmische Nacherzählung der Geschichte des US-Programms der bemannten Raumfahrt in den 1960er-Jahren bis zur Mondlandung 1969. Konzentriert auf den Astronauten Neil Armstrong als zentrale Figur, zeichnet der Film detailliert die ineinandergreifenden Prozesse aus technischem Fortschritt, NASA-Politik und gesellschaftlichem Klima nach. Während ihm in der Inszenierung maßgeblicher Situationen des Weltallprogramms herausragende Spannungssequenzen gelingen, liegt seine Stärke ebenso sehr in den ruhigeren Passagen und der Spiegelung der zunehmenden Frustration über Rückschläge und Phasen der Stagnation in der Ehe der Armstrongs. Angenehm fällt zudem die Vermeidung von Hollywood-Heldenbildern auf. – Sehenswert (Filmdienst)

 

#FEMALE PLEASURE / Lichtwerk

Fünf Frauen aus unterschiedlichen Weltkulturen berichten über ihren schmerzhaften Weg, um sich von leib- und frauenfeindlichen Vorstellungen zu befreien, wie sie in den Traditionen ihrer jeweiligen Religion begründet sind. In der Verteufelung weiblicher Sexualität, aber meist auch in der Doppelmoral, mit der die Männer dies zu ihrem Vorteil umdeuten, finden sich viele Gemeinsamkeiten zwischen Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus. Der Mut der couragierten Protagonistinnen, aus diesen Strukturen auszubrechen, vermittelt ein starkes Aufbruchssignal und fordert zu einer intensiveren Gesellschafts- und Genderdebatte auf. (Lichtwerk)

 

JULIET NAKED / Lichtwerk

Mit seiner obsessiven Verehrung für einen US-amerikanischen Rockmusiker, der sein letztes Album fast 25 Jahre zuvor veröffentlichte, stößt ein britischer Akademiker seine Freundin vor den Kopf. Als sie eine Negativkritik zu historischen Aufnahmen des Musikers auf der Website ihres Partners platziert, nimmt der ganz und gar nicht so bewundernswerte frühere Künstler Kontakt mit ihr auf. Alltagsnah inszenierte und gut besetzte Adaption eines Romans von Nick Hornby. (Filmdienst)

 

WAS UNS NICHT UMBRINGT / Lichtwerk

Bei einem passionierten, insgeheim aber von den Problemen seiner Patienten manchmal auch überforderten Therapeuten laufen die Fäden eines breitgefächerten Personenreigens zusammen, aus denen das Auf und Ab im Leben der Hamburger Großstädter zum mal melancholisch dunklen, insgesamt aber eher heller gefärbten Netz gewoben ist. Der geschmeidige Ensemblefilm lotet als eine Art Kaleidoskop aus Trauer, Wut, Hoffnung und Zuversicht die Kraft gemeinsamen Redens aus, durch die sich manche Perspektive verrücken lässt. Glänzend besetzt und hervorragend gespielt. (Filmdienst)

 

25 KM/H / Kamera

Zwei höchst unterschiedliche Brüder, der eine ein schüchterner Tischler, der andere ein oberflächlicher Manager, treffen nach über 30 Jahren Funkstille anlässlich der Beerdigung ihres Vaters im Schwarzwald wieder aufeinander. Trotz Groll und Entfremdung entschließen sie sich, nun eine Idee umzusetzen, den sie als Teenager gehegt haben: auf dem Mofa quer durch Deutschland zu knattern, vom Marktplatz in Löchingen bis zum Timmendorfer Strand an der Ostsee. Unterhaltsames, mitunter sehr komisches Road Movie, das die Versatzstücke des Genres gegen den Strich bürstet und immer wieder mit optischem Slapstick überrascht, ohne die Wunden und Traumata der Vergangenheit aus den Augen zu verlieren. Die lebendig geschriebenen Dialoge werden von den beiden Hauptdarstellern spielfreudig interpretiert. (Filmdienst)

 

BOHEMIAN RHAPSODY / Lichtwerk

In den 1970er-Jahren schließen sich vier britische Musiker zur Rockband „Queen“ zusammen und steigen bald zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte auf. Ihrem exaltierten Frontmann Freddie Mercury steigt der Ruhm dabei allerdings zu Kopf, sodass er sich eine jahrelange Auszeit nimmt, bevor er sich für das „Live Aid“-Konzert 1985 noch einmal mit der Band vereint. Eingängige, unterhaltsame Filmbiografie über die Genese der Band und ihres Leadsängers, die vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Musikern und die Ränkespiele im Hintergrund thematisiert. Das Phänomen Queen wird daneben nur oberflächlich gestreift, vermittelt sich aber durch die mitreißenden Musiknummern. (Filmdienst)

 

DER TRAFIKANT / Lichtwerk

Ein etwas verträumter 17-Jähriger aus dem Salzkammergut wird 1937 nach Wien geschickt, um in einer Trafik als Gehilfe zu arbeiten. Bald erlebt er aus nächster Nähe die Angriffe der Nazi-Anhänger, die seinen antifaschistischen Chef bedrohen, auch vor jüdischen Trafik-Kunden wie dem Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud nicht Halt machen und ihn selbst schließlich zu einer Positionierung zwingen. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Seethaler, die dessen Detailgenauigkeit weitgehend übertragen kann. In der Bebilderung der Nazi-Zeit eher konventionell und nicht immer geglückt, insgesamt aber insbesondere dank kongenialer Besetzung ein eindrücklicher Film. Pointiert vermittelt er die zeitlose Botschaft einer Unvereinbarkeit von Anstand und Gewissen mit Hass und Gewalt. (Filmdienst)

 

DER VORNAME / Lichtwerk

Als ein werdender Vater bei einem Abendessen im Familienkreis ankündigt, sein Kind „Adolf“ nennen zu wollen, entzündet sich ein Streit über die moralische Fragwürdigkeit und mögliche Auswirkungen dieses Plans, der unterdrückte Animositäten, Geheimnisse und Vorwürfe ans Licht befördert. (Filmdienst)

 

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