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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 13.8.2020 bis 19.8.2020

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

Wissen Sie, wie ein Mafioso aussieht? Als medial gebildeter Mensch lautet die Antwort „Na, klar!“ Maßgeschneiderter Anzug mit Ärmelhaltern und grellem Schlips, scharfer Oberlippenbart und natürlich der obligatorische Hut. Wahlweise noch eine Sonnenbrille zur extrem lässigen Körperhaltung. Warum das Klischee stimmt? Jeder Mafioso kennt und liebt Coppolas „Der Pate“ und alle wollten danach so aussehen, wie Marlon Brando oder Al Pacino. In Wirklichkeit waren die Mitglieder der kriminellen Clans deklassierte Bauern, Handlanger und Arbeitslose, die nicht gerade über Kenntnisse in der Modebranche verfügten, sondern eher mit brutalen Methoden der Einschüchterung vertraut waren. Sie waren schlecht gekleidete Räuber, die denen, die wenigstens etwas hatten, unter Gewaltandrohung einen Teil abnahmen und für sich verwendeten. Die Stilisierung der Mafia und ihr angeblicher „Ehrenkodex“ sind Produkte der kulturellen Fiktion. Wie die Mafia wirklich „arbeitet“ und mit welchen brutalen Mitteln der „Markt“ behauptet wird, zeigt der Spielfilm IL TRADITORE – ALS KRONZEUGE GEGEN DIE MAFIA. Welchen Preis Aussteiger zahlen und wie ein Staatsanwalt, der nicht korrupt ist, bedroht wird schildert Regisseur Marco Bellocchio auf packende Weise ohne spekulative Mafia-Glorifizierung.

 

Mit verratenen Grüßen

verbleiben die Filmpaten aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

P.S. Um Euch und uns bestmöglich zu schützen, vergeben wir beim Kartenkauf in Lichtwerk und Kamera Plätze immer mit einem Sitz Abstand zwischen den einzelnen Gruppen/Personen.
Desweiteren laufen die Lüftungen in Lichtwerk und Kamera NICHT im Umluftbetrieb. Die Luft wird permanent ausgetauscht und in allen Sälen im Lichtwerk und im großen Kamerasaal zusätzlich klimatisiert.

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de  

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

DER GÖTTLICHE ANDERE / Lichtwerk

Ein atheistischer Fernsehmoderator, der in Rom vom Konklave und der Wahl eines neuen Papstes berichten soll, verliebt sich in eine Novizin und weckt damit die Eifersucht Gottes, der sich als hinterhältiger Rivale entpuppt.

 

IL TRADITORE – ALS KRONZEUGE GEGEN DIE MAFIA / Kamera

Mitte der 1980er-Jahre wird das flüchtige italienische Mafia-Mitglied Tommaso Buscetta in Brasilien verhaftet. Nach seiner Auslieferung nach Italien lässt er sich von dem Richter Giovanni Falcone überzeugen, als Kronzeuge in einem Prozess von historischen Ausmaßen gegen über 400 Angehörige der sizilianischen Verbrecherorganisation aufzutreten. Eine detailreiche Aufarbeitung der italienischen Mafia- und Justizgeschichte mit einer durchweg ambivalent gezeichneten Hauptfigur, die sich ihre eigene Wahrheit schafft. Der atmosphärische Film demontiert nachhaltig Mythen über den Wertekodex der Cosa Nostra und verbindet intime Momente mit Massenszenen. - Ab 14. (Filmdienst)

 

INCEPTION / Lichtwerk

Zehn Jahre nach der Premiere als Wiederaufführung im Kino: Ein Meisterdieb, der schlafenden Menschen ihre innersten Geheimnisse entwenden kann, soll während eines Flugs von Sydney nach Los Angeles das Umgekehrte versuchen und dem Erben eines Industrie-Imperiums die Idee einpflanzen, dass er aus eigenem Antrieb sein Unternehmen verkaufen wolle. Ein brillant konstruierter, streckenweise sehr actionbetonter Science-Fiction-Film voller komplexer Doppelbödigkeiten, der die Grenzen zwischen Träumen und Wünschen, Manipulation und Wirklichkeit aufhebt. Im Kern ein Melodram reinsten Wassers, gelingt dem Film ein spektakulärer, von grandiosen Bildeinfällen befeuerter Spagat zwischen Kunst- und Kommerzkino. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

DIE RÜDEN / Kamera 17.8. um 20.00h Kino mit Zoom-Gästen

Drama um vier junge Gewalttäter, die in einer unterirdischen Betonareana in einem dystopischen Experiment mit aggressiven Hunden konfrontiert werden.

 

GRÜNES KINO: BEFORE STONEWALL / Lichtwerk 19.8. um 19.00h

 

Weiter im Programm:

AUF DER COUCH IN TUNIS / Lichtwerk

Eine junge Psychoanalytikerin kehrt aus Paris in ihr Heimatland Tunesien zurück und will auf dem Dach ihres Hauses eine Praxis eröffnen. Zwar findet sie schnell Patienten, doch legen ihr die tunesische Bürokratie und die Polizei allerhand Steine bei ihrem Vorhaben in den Weg. Ebenso unterhaltsame wie tiefsinnige Komödie über die Schwierigkeiten einer Rückkehr zu den eigenen Wurzeln und einen Zusammenstoß der Kulturen. Neben der vielschichtig angelegten Protagonistin geht es dabei auch um die Bestandsaufnahme eines Landes rund zehn Jahre nach dem Arabischen Frühling. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

BERLIN Alexanderplatz / Lichtwerk

Ein Flüchtling aus Guinea-Bissau, der auf dem Weg nach Europa Schuld auf sich geladen hat, will nach der Ankunft in Berlin ein ehrliches Leben führen. Stattdessen gerät er jedoch in den Bann eines psychopathischen Drogenhändlers, der ihn in die Welt des Verbrechens einführt. Nachdem er in Folge eines Überfalls einen Arm verloren hat, will der Strauchelnde endgültig mit der Vergangenheit brechen, wird aber bald erneut von seinem Widersacher heimgesucht. In die Moderne verlegte Neuverfilmung von Alfred Döblins Roman aus den 1920er-Jahren, die das schicksalshafte Geschehen mit der Erfahrung von Geflüchteten verzahnt. Der Film gerät mitunter aus dem Tritt, findet im Eintauchen in ein schillerndes Berlin aber zu fiebriger Intensität. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

EDISON / Lichtwerk

Mit der Erfindung der Glühbirne durch Thomas Edison beginnt 1880 der Siegeszug der Elektrizität. Als der Unternehmer George Westinghouse anstelle des von Edison angewandten Gleichstroms die Vorteile des Wechselstroms etabliert, entwickelt sich ein Konkurrenzkampf um die Vormacht beim Aufbau des Stromnetzes in den USA. Ein in Details spannendes biografisches Drama über den sogenannten „Stromkrieg“, in dem die Geschichten der beiden Protagonisten fast durchweg nebeneinanderher erzählt werden. (Filmdienst)

 

EINE GRÖSSERE WELT / Kamera

Eine Frau, die über den Tod ihres Ehemannes nicht hinwegkommt, entdeckt bei einem Aufenthalt in der Mongolei eine unbekannte Seite in sich, die sie zwingt, sich zunächst widerwillig mit ihren Erlebnissen in Trance auseinanderzusetzen. In der Hoffnung, Kontakt mit ihren Gatten aufnehmen zu können, lässt sie sich auf eine Ausbildung zur Schamanin ein. Der Film fußt auf einem Erfahrungsbericht der Französin Corine Sombrun und erzählt von Trauer und Selbstfindung sowie der harten Arbeit, die die Begegnung zwischen Kulturen bedeuten kann. Die feine Balance zwischen Trauma und der Beschreibung eines spirituellen Lebens lebt dabei auch von zwei nuancierten Darstellerinnen sowie einer beeindruckenden Kamera. - Ab 14. (Filmdienst)

 

IRRESISTIBLE – UNWIDERSTEHLICH / Kamera

In Jon Stewarts Politsatire battlen Steve Carell (Demokraten) und Rose Byrne (Republikaner) auf „The Big Short“-Niveau um die Gunst ihrer Wähler. Dabei legt Regisseur und Autor Jon Stewart diverse Missstände der US-amerikanischen Politik offen und ist ganz nebenbei auch noch echt lustig.

 

JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINGT / Kamera

Die Schwedin Hilma af Klint (1862-1944) wurde zeitlebens als Malerin nicht gewürdigt und war auch nach ihrem Tod lange Zeit kaum bekannt. Erst ab den 1980er-Jahren kam es zu ihrer Wiederentdeckung, heute gilt sie als Pionierin der abstrakten Kunst, deren Ausstellungen weltweit Erfolge feiern. Der Dokumentarfilm rollt die Biografie Hilma af Klints auf, die im Spannungsfeld von privilegierter Herkunft und den Einschränkungen ihrer Zeit lebte, und zeigt die Quellen für ihr Werk auf, wozu insbesondere Interesse am Spiritismus gehörte. Ergänzt wird die Einführung in das Oeuvre durch kenntnisreiche Aussagen von Kunstkennern und Historikern. - Ab 14. (Filmdienst)

 

MARIE CURIE / Kamera

Die gebürtige Polin Marie Curie (1867-1934) kann sich Ende des 19. Jahrhunderts an der Seite ihres Mannes Pierre in der patriarchalen französischen Wissenschaftswelt etablieren und grundlegende Entdeckungen der Radioaktivität machen. Trotz ihrer Errungenschaften wird sie nach dem Tod ihres Manns jedoch mit fremdenfeindlichen und sexistischen Ressentiments konfrontiert. (Filmdienst)

 

MASTER CHENG IN POHJANJOKI / Kamera

Ein chinesischer Tourist und sein Sohn stranden in einem Dorf in Lappland, wo sich der Vater als Helfer in der Küche erweist, der die Einheimischen mit fernöstlichen Kostbarkeiten verzaubert. Einem dauerhaften Engagement steht allerdings entgegen, dass das Reisevisum der Besucher bald abläuft. Leise Culture-Clash-Komödie um innerlich verletzte Menschen, deren Geheimnis sich erst allmählich lüftet. Die Annäherung der höchst unterschiedlichen Kulturen findet dabei vor allem über das Essen statt, doch auch die finnische Landschaft wirkt in ihrer Rauheit und Authentizität befreiend. - Ab 14.

 

UNDINE / Lichtwerk

Die Stadthistorikerin Undine wird von ihrem Freund verlassen. Der Mythos will, dass sie den Mann, der sie verrät, tötet und danach ins Wasser zurückkehrt. Doch anders als die Sagenfigur entscheidet sich die Protagonistin für eine neue Liebe. Der Film modernisiert in der Nachfolge von Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“ den alten Mythos der Wasserfrau und rückt eine moderne Halbweltfigur ins Zentrum. Er erzählt auch mit Blick auf die Berliner Stadtgeschichte vom Ausstieg einer Frau aus der Wiederholungsschleife und verbindet auf anrührende Weise romantisches Märchen, Unterwasserabenteuerfilm und Gegenwartsrealismus. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

WIR BEIDE / Lichtwerk

Zwei Frauen in den Siebzigern sind seit vielen Jahren ein Paar, das seine lesbische Liebe hinter der Fassade einer guten Nachbarschaft tarnt. Ihr Traum eines gemeinsamen Lebens scheitert jedoch immer wieder am fehlenden Mut der einen, ihre erwachsenen Kinder einzuweihen. Als sie einen Schlaganfall erleidet, muss sich ihre Freundin den Weg zur Geliebten plötzlich erbittert erkämpfen.

 

 

 

 

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