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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 16.3. bis 22.3.2017

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Jetzt, ein Jahr später, ist der mittlerweile 101jährige erneut am Start. Die Filmfortsetzung DER HUNDERTEINJÄHRIGE, DER DIE RECHNUNG NICHT BEZAHLTE UND VERSCHWAND hat keinen Roman als Vorlage, was ja schon mal für die Spannung gut ist. Wem der 100jährige und seine Scherze gefallen haben, kommt bei dem erneuten geschichtlichen Hindernislauf sicherlich auf seine Kosten. Bei der Suche nach der Rezeptur der geheimnisvollen roten Sowjet-Limonade könnte man auf den Gedanken kommen, die Autoren haben sich bei Billy Wilders EINS ZWEI DREI bedient… Wer allerdings eher auf schwarzen Humor steht, sollte sich WILDE MAUS nicht entgehen lassen.

 

Mit gealterten Grüßen
verbleiben die Filmwilderer aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

ELLE / Kamera

Als eine erfolgreiche Geschäftsfrau und Produzentin von sexuell aufgeladenen Horrorvideos von einem Unbekannten vergewaltigt wird, lehnt sie es ab, sich als Opfer zu fühlen. Statt sich auf die Polizei zu verlassen, will sie den Täter selbst aufspüren. Ihre Rache fällt dann aber überraschend temperiert aus, weil ihre psychologisch fein gesponnene Falle auf Machtumkehr und Imitation setzt. Der schwarzhumorige, mit raffinierten Rückblenden arbeitende Thriller entfaltet eine absurd-bittere Versuchsanordnung hart an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit, wartet aber mit subtilen Beobachtungen auf und wird von einer überragenden Hauptdarstellerin getragen, die furchtlos eine erfrischende Einzelgängerin verlebendigt. - Sehenswert. (Filmdienst)

 

DIE FRAU IM MOND / Kamera

In den 1940er-Jahren wird eine widerspenstige Gasthaustochter aus Südfrankreich mit einem spanischen Saisonarbeiter verheiratet, der mit ihr an die Küste zieht und eine Baufirma gründet. Die junge Frau aber sehnt sich nach Liebe und glaubt, während eines Aufenthalts in einem Schweizer Sanatorium in einem verwundeten Offizier ihre Erfüllung zu finden. Überzeugend gespielte, optisch brillante Romanverfilmung, die die „Éducation sentimentale“ der Protagonistin mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der unteren Schichten verbindet. Trotz der Neigung zu pittoresken Panoramen vermittelt die Inszenierung intensiv den Zwiespalt von Wahn und Wirklichkeit, Sehnsucht und Geduld. (Filmdienst)

HIDDEN FIGURES (Unerkannte Heldinnen) / Lichtwerk

Im Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum ist die NASA Anfang der 1960er-Jahre bereit, drei afroamerikanische Mathematikerinnen zu beschäftigen. Als eine von ihnen in eine Task Group aufgenommen wird, weckt das den Unwillen ihrer weißen Kollegen, die ihr mit Neid und Missgunst begegnen. Nach einer wahren Begebenheit erzählt der eher sanft-anrührende als kämpferische Film vom alltäglichen Rassismus in den USA jener Jahre, den er an kleinen Begebenheiten festmacht. Die damaligen Rassenunruhen und die Polizeigewalt spart er zwar aus, setzt gleichwohl aber allen durch Rasse oder Geschlecht benachteiligten Menschen, die im Hintergrund wichtige Arbeit für die bemannte Raumfahrt leisteten, ein Denkmal. - Ab 14. (Filmdienst)

 

DER HUNDERTEINJÄHRIGE, DER DIE RECHNUNG NICHT BEZAHLTE UND VERSCHWAND / Lichtwerk

Ein 101 Jahre alter Mann genießt mit einem Bekannten das Leben an den Stränden von Bali. Als ihnen das Geld auszugehen droht, wollen sie das Volkssoda wiederzubeleben, ein Pendant zur Cola, das die Russen im Kalten Krieg erfanden, wobei sich ihnen auf der Suche nach dem Rezept zahlreiche Widersacher vom CIA bis zu einer russischen Spionin an ihre Fersen heften. (Filmdienst)

 

DER JUNGE KARL MARX / Lichtwerk

Im Pariser Exil lernt der 26-jährige Karl Marx im Jahr 1844 den Fabrikantensohn Friedrich Engels kennen. Ihre anfangs gegenseitige Abneigung wandelt sich in eine lebenslange Freundschaft. Fortan schreiben sie gemeinsam, doch Zensur, Polizeirazzien, Verhaftungen, Machtkämpfe und erneutes Exil rauben ihnen zunehmend die Kräfte. Ein packender, detailfreudig und stimmig ausgestatteter biografischer Film aus dem Leben zweier vorzüglich dargestellter Männer, die die Welt veränderten. - Ab 14. (Filmdienst)

 

KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS / Kamera

Als in einer früheren Sowjetrepublik ein Politiker entführt wird, rekrutiert der BND vier ehemalige DDR-Spione im Rentenalter, die sich in dem Land bestens auskennen, bald aber erkennen müssen, dass sie und die Welt sich seit ihrer Wirkungszeit sehr verändert haben. Amüsante, sanft ironische Komödie, die ihren Humor aus dem Gefälle von Anspruch und Wirklichkeit der Senioren bezieht. Anspielungen auf Spionagefilme der 1960er- und 1970er-Jahre sowie spielfreudige Darsteller sorgen für angenehme Unterhaltung, die unterschwellig die gravierenden Veränderungen für die Ostdeutschen durch die Wiedervereinigung verhandelt. (Filmdienst)

 

LA LA LAND / Lichtwerk

Eine junge Schauspielanwärterin und ein Jazz-Pianist finden in Los Angeles zueinander, erleben den Höhenflug ihrer ersten Liebe, erfahren aber auch die Belastungen ihrer Beziehung, als sie ihre Karrieren neu ausrichten. Ein von der Handlung betont schlichtes, inszenatorisch dafür umso einfallsreicher inszeniertes Jazz-Musical, das mit charmanten Darstellern, ausgefeilten Choreografien und beschwingten Songs begeistert. Ohne sich je im bloßen Imitat zu erschöpfen, greift der Film auf klassische Vorbilder zurück und verdichtet sich zu einer mitreißenden Hommage auf Los Angeles, das Kino und das Recht zu träumen. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

LION / Lichtwerk

Ein in Australien aufgewachsener junger Mann erinnert sich seiner verdrängten Kindheit in einer Kleinstadt im Nordwesten Indiens, aus der ihn ein tragisches Schicksal zunächst in ein Waisenhaus in Kalkutta und von dort in die Obhut seiner Adoptiveltern geführt hat. Nach dem autobiografischen Roman von Saroo Brierley schildert der Film zunächst mit großer erzählerischer Wucht und emotionaler Kraft Herkunft und Trauma des Jungen, springt in der zweiten Hälfte dann aber in eine behütet-bürgerliche Welt als Background der detektivischen Spurensuche via Google Earth. Die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat entpuppt sich dabei als Suche nach der eigenen Identität. - Ab 14. (Filmdienst)

 

MANCHESTER BY THE SEA / Lichtwerk

Ein schweigsamer Einzelgänger, der als Hausmeister in Boston arbeitet, kehrt anlässlich des Todes seines Bruders in seine kleine Heimatstadt an der US-amerikanischen Ostküste zurück. Als er die Vormundschaft für seinen 16-jährigen Neffen übernehmen muss und es zum Wiedersehen mit seiner Ex-Frau kommt, brechen tiefe seelische Wunden wieder auf. Packendes, komplex konstruiertes Drama um Schuld und Erlösung, das in intensiven Rückblenden die ganze Tragik, Verletztheit und Schuld der Hauptfigur enthüllt. Die emotional und psychologisch genau gezeichneten, grandios gespielten Figuren halten stets die innere Spannung aufrecht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

MIT SIEBZEHN / Kamera

Eine Landärztin lädt den 17-jährigen Sohn einer schwangeren Bäuerin ein, bei ihr zu wohnen, solange die Mutter im Krankenhaus ist. Das passt ihrem eigenen Sohn anfangs überhaupt nicht, da die Jugendlichen schon in der Schule ständig aneinander geraten. Fortan tragen sie ihren Streit noch heftiger aus, bis sie auf unerwartete Weise entdecken, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Außergewöhnlich feinfühliges Jugenddrama, nur scheinbar mit leichter Hand, in Wahrheit hochpräzise inszeniert. Mit beeindruckenden Schauspielern entsteht ein lebensnahes Abbild jugendlicher Gefühlsverwirrungen, eingebettet in ein ebenso intensives Porträt ihrer Umwelt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

MOONLIGHT / Lichtwerk

Ein sensibler afroamerikanischer Junge wächst in Liberty City auf, einem „Problembezirk“ Miamis, wobei die Crack-Sucht seiner Mutter und die Schikanen von Gleichalterigen, die ihn mobben, sein Leben überschatten. Ein Dealer nimmt sich seiner an und wird zum Vaterersatz, doch die demonstrative Männlichkeit, die er dem Jungen vorlebt, bringt weitere Konflikte, vor allem auch mit der eigenen homosexuellen Identität. Der bildgewaltige, herausragend gespielte Film wird als Triptychon unterschiedlicher Lebensphasen erzählt. Er besticht durch seine Sensibilität gegenüber den Gefühlen der Figuren ebenso wie durch sein Gespür für ihre Lebenswelt, wobei er präzise Milieuschilderung mit dem Sinn für die Schönheit des Lebens verbindet. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

NEO RAUCH – GEFÄHRTEN UND BELGEITER / Kamera

Dokumentarische Annäherung an den Maler Neo Rauch, der als Protagonist der Neuen Leipziger Schule weltweit gefragt ist. Im ersten Teil schaut die Kamera dem eher wortkargen Künstler im Atelier über die Schulter, später sprechen Kunstsammler über ihre Leidenschaft für Rauchs Bilder, am Ende kommt Biografisches ins Spiel, die Kindheit in der DDR, der frühe Tod der Eltern sowie die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau Rosa Loy. Der sympathisch-stille Eigenbrötler entzieht sich dabei in gewisser Weise der konventionellen Zurichtung des filmischen Mediums, was der Film geschickt als eine Art produktives Scheitern zu seinem Vorteil nutzt. - Ab 14. (Filmdienst)

 

NERUDA / Kamera

Ende der 1940er-Jahre soll ein chilenischer Polizist den als Kommunisten in Ungnade gefallenen Dichter Pablo Neruda verhaften. Doch der Abgeordnete taucht unter und liefert sich mit seinem Verfolger eineinhalb Jahre lang ein illustres Katz- und Mausspiel. Der zwischen Kammerspiel und Kriminalfilm oszillierende Film arbeitet sich weniger an den biografischen Konturen als an der widersprüchlichen Persona des Schriftstellers ab, der volkstümlich und arrogant, sozial und grausam zugleich war. Eine brillante Bildgestaltung sowie die melodisch-atonale Musik erzeugen eine ambivalente Noir-Atmosphäre, in der das Genie des glänzend besetzten Poeten einen eigenwilligen Glanz entfaltet. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

SILENCE / Lichtwerk

Im Jahr 1640 werden zwei portugiesische Priester nach Japan geschickt, um einen Missionar zu suchen, der dem christlichen Glauben abgeschworen haben soll. Da Christen im isolationistischen Japan streng verfolgt werden, müssen sie sich bei einheimischen Katholiken verstecken, bis einer von ihnen vom Inquisitor gefangen und einer grausamen Prüfung unterzogen wird. Verfilmung des Romans von Shusaku Endo, mit der Martin Scorsese anspruchsvoll Fragen um Glauben und Zweifel diskutiert und so eine Brücke zu seinem eigenen Werk schlägt. Der visuellen Brillanz und der perfekten Ausstattung des Films stehen ein nicht immer stimmiger Erzählrhythmus, eine zu lange Einführung sowie ein nicht restlos überzeugender Hauptdarsteller gegenüber, was angesichts der Einlassung auf das Thema einer rücksichtslosen Verfolgung religiöser Anschauungen aber nicht gravierend ins Gewicht fällt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

T2: TRAINSPOTTING / Kamera

Ein Ex-Junkie kehrt nach zehn Jahren in seine Heimatstadt Edinburgh zurück und begegnet seinen ehemaligen Kumpanen, die mit ihm noch eine Rechnung offen haben. In einer Art Fortsetzung der Irvine-Welsh-Verfilmung „Trainspotting“ unterzieht Regisseur Danny Boyle seinen Debütfilm sowie das Erinnerungsvermögen generell einer postmodernen Revision, wobei auch Elemente von Welshs „Porno“-Roman aufgegriffen werden. Die Geradlinigkeit des Originals wird dabei zugunsten einer quirligen Mehrschichtigkeit aufgebrochen, wobei eher die Emotionen dominieren und die Handlung stark zurückgefahren wird. Das geglückte Sequel knüpft ästhetisch und musikalisch an den Vorgänger an, auch wenn es nicht dessen Drive und Unverschämtheit erreicht. - Ab 16. (Filmdienst)

 

WILDE MAUS / Kamera

Ein für seine zugespitzten Musikkritiken berüchtigter Redakteur einer Wiener Tageszeitung wird im Zuge von Sparmaßnahmen entlassen und stürzt in eine Midlife-Crisis. Während seine Frau ihn mit dem Wunsch nach einem Kind zusätzlich unter Druck setzt, versucht der geschasste Kritiker seine ohnmächtige Wut mit der Reparatur einer maroden Achterbahn und Racheaktionen gegen seinen früheren Chef zu betäuben. Pointierte Tragikomödie als Regiedebüt des Schauspielers und Kabarettisten Josef Hader, der lustvoll zwischen unterschiedlichen Tonlagen wechselt. Dabei gelingen ihm durchaus schmerzhaft zugespitzte Szenen, auch wenn der Film sich seinen existenziellen Untiefen letztlich verweigert. (Filmdienst)

 

 

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