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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 5.4. bis 11.4.2018

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Wie passen Putin-Anbetung und Merkel-Muss-Weg-Sprechchöre im Gebiet der ehemaligen DDR eigentlich zusammen? Einerseits galt in der DDR die UdSSR als Schutzgarant gegen den westlichen Imperialismus und andererseits waren die BRD-Spitzenpolitiker in der offiziellen DDR-Lesart per se Handlanger des tendenziell faschistischen Monopolkapitalismus. Dieses Weltbild scheint in vielen „realsozialistisch“ geprägten Birnen immer noch vorzuherrschen; dass die Realität anders aussehen könnte, wird nur dann geglaubt, wenn jemand „blühende Landschaften“ verspricht. Ganz konfus wird es, wenn bei Pegida, AfD und umherschweifenden völkischen Nationalpatrioten von Systempresse und Meinungsunterdrückung gehetzt wird. In der DDR gehörten Meinungsfreiheit und freie Presse sicherlich nicht zu den Errungenschaften des Stasi-Staates. DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER gibt allen Zweiflern an deutscher Demokratie Nachhilfeunterricht in punkto deutsch-deutscher Vergangenheitsbewältigung. In der BRD ohrfeigte die „links-versiffte“ APO Alt-Nazis; in der DDR wurden aufmuckende Jugendliche einer Gehirnwäsche unterzogen und in Heimen und Knästen „antifaschistisch“ imprägniert.

Um ein ganz anderes Phänomen geht es in 1.000 ARTEN REGEN ZU BESCHREIBEN. Was es mit „Hikikomori“ auf sich hat, erzählt die Regisseurin Isa Prahl dem Publikum am Donnerstag, dem 5. April um 19 Uhr im Lichtwerk.

Last but not least feiert Beate Middeke mit ihrem Dokumentarfilm FRAU WILDENHAHN am Sonntag, 8.4.2018, um 12 Uhr im Lichtwerk Premiere.

 

Mit gesamtdeutschen Grüßen
verbleiben die Filmdemokraten aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

CALL ME BY YOUR NAME / Kamera

Der 17-jährige Sohn US-amerikanisch-italienischer Akademiker sucht Anschluss an einen ein paar Jahre älteren Doktoranden, der in den Sommerferien in der elterlichen Villa in der Lombardei wohnt. Während der träge dahinziehenden Tage erkennen die beiden, dass sie sich ineinander verliebt haben, und lassen sich auf eine Beziehung ein, wohl wissend, dass sie sich mit dem Ende des Sommers wieder trennen müssen. Entspannt und fast beiläufig inszenierte Romanverfilmung, in der sich das Geschehen und die allmähliche Annäherung der Hauptfiguren mit sensibler Folgerichtigkeit entfalten. Dabei weist der hervorragend interpretierte Film in seiner Einlassung auf Sehnsucht und Vergänglichkeit weit über die Erzählung von erwachender Sexualität und homosexueller Romanze hinaus. (Filmdienst)

 

THE DEATH OF STALIN / Kamera

Am Abend des 2. März 1953 verlangt der sowjetische Diktator Josef Stalin noch nach der Aufnahme eines Philharmonie-Konzerts, doch am nächsten Morgen ist er einem Schlaganfall erlegen. Bis zu seinem Begräbnis entfaltet sich innerhalb des Zentralkomitees ein mörderischer Kampf um die Nachfolge. Die Satire über Dekadenz und die Brutalität der Macht fußt auf einer gleichnamigen Graphic Novel und ihrer Fortsetzung, aus der auch der extrem sarkastische Humor stammt. Für die Opfer des stalinistischen Terrors bleibt darin kaum Platz. Dafür beeindruckt die Mischung aus Schrecken, Grausamkeit und Dialogwitz durch ihr glänzendes Darstellerensemble und die Illusionslosigkeit, mit der die Zeit nach Stalin bar allen Optimismus angedeutet wird. (Filmdienst)

 

FILMSTARS DON’T DIE IN LIVERPOOL / Kamera

Verfilmung der letzten Lebensjahre des Hollywood-Stars Gloria Grahame (1923-1981), die sich in England in einen unbekannten Schauspieler verliebt, der fast 30 Jahre jünger ist. Eine Paraderolle für Annette Bening, die in der Figur der an Krebs erkrankten, immer noch verführerischen Schauspielerin völlig aufgeht. (Filmdienst)

 

THE FLORIDA PROJECT / Kamera

In den Motels rund um Disneyworld in Orlando, wo kaum Touristen stranden, sondern mittel- und vaterlose Kleinstfamilien hausen, erlebt ein sechsjähriges Mädchen mit ihren Freunden und ihrer Mutter einen Sommer voller Möglichkeiten und Härten. Im strahlenden Licht von Florida und mit den grellen Bonbonfarben des Vergnügungskomplexes porträtiert der Film eine Scheinwelt, ohne deren Verlockungen zu denunzieren noch deren Verlogenheit zu leugnen. (Filmdienst)

 

I, TONYA / Kamera

Die Lebensgeschichte der Eiskunstläuferin Tonya Harding von ihrer Kindheit über ihre Erfolge auf dem Eis bis zum bitteren Ende als Beteiligte an einem Anschlag auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan. Eine virtuos inszenierte Scheindokumentation, der es gelingt, den familiären und gesellschaftlichen Hintergründen nachzuspüren und sie in eine überbordende, oft rüde Farce zu integrieren. Ein emotionales Wechselbad für die Zuschauer, aber auch eine Art Biografie des unterprivilegierten Amerikas. (Filmdienst)

 

DAS MÄDHCNE AUS DEM NORDEN / Kamera

Eine alte Frau aus Südschweden fährt widerwillig zur Beerdigung ihrer Schwester in den Norden, wird sie dadurch doch mit der Tatsache konfrontiert, dass sie zum Volk der Samen gehört. Allmählich aber erinnert sie sich an ihre Kindheit, als sie in den 1930er-Jahren in eine Internatsschule in Lappland kam, dort aber mit Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert wurde. Das unaufgeregte, subtil inszenierte Drama handelt vom Ringen um Identität, den Gefahren der Selbstverleugnung, aber auch von Rassismus und tiefverwurzelten Vorurteilen. Der mit langem Atem und großer Sorgfalt entwickelte Debütfilm ist ebenso unterhaltsam wie tiefgründig und lebt nicht zuletzt von seinen wunderbaren Laiendarstellerinnen. (Filmdienst)

 

MARIA MAGDALENA / Lichtwerk

Der Bibelfilm erzählt die Geschichte der Maria Magdalena, die aus einer tiefen Gotteserfahrung heraus eine Berufung erlebt und als Zeugin Jesu die Botschaft der Auferstehung verbreitet. Ästhetisch bleibt der eindrucksvolle Film zwar den konventionellen Darstellungsformen des Bibelfilms verhaftet, doch es gelingt der Inszenierung und den überzeugenden Hauptdarstellern, einen frischen Zugang auf das Evangelium zu eröffnen. Dabei rückt die Frage nach dem Reich Gottes in den Mittelpunkt, das nicht in einer politischen Revolution Gestalt gewinnt, sondern in den Herzen der Menschen. (Filmdienst)

 

DIE NACHT DER NÄCHTE / Kamera

Eine dokumentarische Zusammenführung der Erfahrungen von vier Paaren aus unterschiedlichen Kontinenten und Kulturkreisen nach jeweils mehr als fünfzig Jahren Partnerschaft und Liebe. Der Film entlockt seinen Gesprächspartnern behutsam Erinnerungen und Empfindungen und vermittelt die befreienden Aspekte gemeinsamer Gespräche, in denen Komisches und Tragisches, Heiteres und Dunkles miteinander korrespondieren. (Filmdienst)

 

DIE SCH’TIS IN PARIS / Kamera

Bei einer Ausstellungseröffnung im Museum für moderne Kunst in Paris wird ein renommierter Designer von seiner verdrängten Vergangenheit eingeholt, als sich seine verarmte Familie aus dem Nordosten des Landes auf ihn stürzt. Der Skandal um seine Herkunft weitet sich zur Farce, als der Künstler nach einem schweren Unfall an Bewusstseinsstörungen leidet und nur noch Dialekt spricht. Die Fortsetzung der Erfolgskomödie „Willkommen bei den Sch’tis“ setzt auf Konfrontation und die Entlarvung von Lebenslügen. Trotz ausnahmslos guter Darsteller findet der Film aber keinen Rhythmus und laviert zwischen derben Gags und sentimentalen Momenten. Der Parodie auf Kunstmarkt, Snobismus und provinzielle Selbstgenügsamkeit mangelt es überdies an Biss. (Filmdienst)

 

DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER / Lichtwerk

Im Oktober 1956 erfahren zwei Abiturienten aus Eisenhüttenstadt bei einem Besuch in Westberlin von den Unruhen in Ungarn. Als der Aufstand blutig niedergeschlagen wird, organisieren sie eine Schweigeminute in ihrer Klasse, was massive Repressionen der DDR-Behörden nach sich zieht. Das mit viel Feingefühl inszenierte Drama konzentriert sich auf die Gewissensnot der Jugendlichen, die den Namen der Rädelsführer verraten sollen, wenn sie zum Abitur und zum Studium zugelassen werden wollen. Ihre Figuren sind als komplexe Charaktere angelegt, was ihr moralisches Dilemma umso glaubwürdiger und die Fragen nach Integrität, Haltung und Widerstand als zeitlose Themen ansichtig macht. (Filmdienst)

 

SHAPE OF WATER / Lichtwerk

Eine gehörlose Putzfrau freundet sich in den frühen 1960er-Jahren in einem US-Geheimlabor mit einem Amphibienwesen an, das dort gefangen gehalten wird. Mit Hilfe einer Kollegin und ihres Nachbarn will sie den Wassermann aus den Händen des Militärs befreien. Das an Jack Arnolds B-Monsterfilm „Der Schrecken des Amazonas“ (1954) angelehnte Drama glänzt durch poetische Erfindungskraft, eine raffinierte Dramaturgie und grandiose Darsteller. Mit Poesie und Liebe soll darin der Zynismus kalter Bürokraten überwunden werden. (Filmdienst)

 

TAUSEND ARTEN REGEN ZU BESCHREIBEN / Lichtwerk

Ein Jugendlicher entzieht sich kurz vor seinem 18. Geburtstag seiner Familie und schließt sich ohne Erklärung in seinem Zimmer ein, das er fortan nicht mehr verlässt. Seine Angehörigen sind machtlos und überfordert, versuchen die Situation aber geheim zu halten. Was als leise erzähltes Familiendrama beginnt, wandelt sich zum fast hysterischen Film, in dem zuerst der Humor und dann der Verstand der Figuren auf der Strecke bleibt. (Filmdienst)

 

 

THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI / Kamera

Eine über den Mord an ihrer Tochter verbitterte Frau klagt den örtlichen Polizeichef auf drei großen Werbetafeln der Untätigkeit an, was in der Kleinstadt für Aufruhr sorgt und in einen erbitterten Kleinkrieg mündet. Eine meisterliche Mischung aus Rachethriller, Drama und lakonischer Komödie, in der die eskalierenden Konflikte mit schwarzem Humor und einigen Gewaltspitzen entfaltet werden. In dem Maße, wie die Hintergründe der Figuren deutlicher werden, wandelt sich der Film aber zum berührenden Drama, in dem es weniger um Rache als darum geht, untereinander und für sich selbst so etwas wie Gnade walten zu lassen. (Filmdienst)

 

TRANSIT / Lichtwerk

Freie Adaption von Anna Seghers’ gleichnamigem Roman (1944) um das Schicksal von Flüchtlingen vor dem NS-Regime, die in Marseille auf eine Schiffspassage nach Übersee hoffen, bevor die Deutschen in der Stadt einmarschieren. Regisseur Christian Petzold spielt hintersinnig mit den Zeitebenen, indem er die Adaption, was Dialoge und Handlung angeht, zwar in den 1940er-Jahren ansiedelt, jedoch gegenwärtige Kostüme und Schauplätze einsetzt. Die Geschichte um einen jungen Deutschen, der die Identität eines toten Schriftstellers annimmt, um dessen Transit-Visum nutzen zu können, und sich beim Warten in Marseille in dessen Frau verliebt, entwickelt so vielfältige Bezüge: Zu Seghers’ Text, zum Werk von Christian Petzold, dessen Motive sich in dem Stoff wiederfinden, und zur gegenwärtigen Situation in Europa in Zeiten der Flüchtlingskrise. Eine ebenso kluge wie dank guter Darsteller ergreifende Aktualisierung des historischen Stoffs. (Filmdienst)

 

DIE VERLEGERIN / Lichtwerk

Im Sommer 1971 muss die Herausgeberin der „Washington Post“ mit ihrem Team entscheiden, ob die US-Tageszeitung Erkenntnisse aus einem geheimen Pentagon-Dossier veröffentlicht will, das die US-Regierung schwer belastet. Ohne Pathos und weitgehend nüchtern inszeniert, verlässt sich die Inszenierung vor allem auf die großartigen Darsteller. (Filmdienst)

 

VOR UNS DAS MEER / Lichtwerk

Ende 1968 nimmt der englische Amateursegler Donald Crowhurst trotz mangelnder nautischer Erfahrung und mit einem noch unfertigen Boot an einem Einhand-Rennen rund um die Welt teil, weil er mit dem Preisgeld seine Firma retten will. Da ihm schon bald ernste Probleme zu schaffen machen, schwant ihm, dass er die weite Strecke nicht bewältigen kann, lässt die Öffentlichkeit darüber aber im Unklaren. (Filmdienst)

 

ZWEI HERREN IM ANZUG / Lichtwerk

Im Sommer 1984 sitzen der Wirt und sein erwachsener Sohn im Gasthaus am See. Der Leichenschmaus ist zu Ende, die letzten Gäste sind nach Hause gegangen. Diesmal war die Tote keine Fremde, sondern die eigene Frau, die eigene Mutter. Stockend entspinnt sich zwischen den Männern ein Gespräch, über die Vergangenheit und was davon noch in Erinnerung ist. Eine wuchtige Familiensage von und mit Sepp Bierbichler aus dem bäuerlich-katholischen Milieu Süddeutschlands. (Filmdienst)

 

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